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AZ-Kommentar | Klaus-Peter Mayr | 24.10.2000
Alle können profitieren

"Zwei Welten treffen aufeinander" - so lässt sich bisher das Verhältnis von (moderner) Kunst und Landwirtschaft, von Künstlern und Bauern beschreiben. Dass beide Seiten in der Regel wenig voneinander wissen wollen, liegt in den verschiedenen Mentalitäten und der unterschiedlichen Prägung begründet.
  Bauern im Allgäu müssen ihre Höfe und Familien in harter Arbeit gegen fallende Erzeugerpreise verteidigen und halten es durchweg mit bodenständiger Kultur und konservativen Werten. Künstler geben nicht selten ein konträres Bild ab. Auch wenn sie ihre Wurzeln im Allgäu haben, sind sie durch Studium und Studienreisen oft großstädtisch geprägt und pfle gen eine liberale Weltsicht. Wenn nun ein Förderprogramm aus dem Berliner Landwirtschaftsministerium zu gemeinsamen Projekten anregt, dann wird vielleicht zusammengespannt, was bisher relativ desinteressiert, ja bisweilen verständnislos nebeinander her lebte. So kurz nach dem Startschuss verbietet es sich zwar, eine Bilanz zu ziehen; vielleicht ist alles ja nur ein Strohfeuer. Doch die Initiativen in Aufkirch, Eggenthal und Unterthingau lassen die Hoffnung aufkeimen, dass auf den Dörfern Befruchtendes entsteht. Sie können ein Beispiel dafür geben, wie Kunst und bäuerliche Landwirtschart eine spannende Allianz zum gegenseitigen Vorteil eingehen.
  Der Nutzen für die Künstler besteht darin, dass die Räume für die Präsentation ihrer Werke wachsen. Auch wird ihre Einbindung in die Dorfgemeinschaften gefördert - und damit die Akzeptanz ihrer Arbeiten. Die Landwirte können sich ein weiteres Standbein in ihrem Kampf ums Überleben schaffen. Schließlich wird auch das Allgäu gewinnen. Als Reiseziel stellt es sich farbiger und facettenreicher dar. Die Touristen werden das schätzen.