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++ 18.06.2003, Allgäuer Zeitung, Carolin Wiedemann++

Paradiese der Kreativität
"Tour de Kultur" mit abwechslungsreichen Stationen

Von Carolin Wiedemann, Webams - Bei strahlendem Sonnenschein fand sich am Samstag eine Gruppe Kunstinteressierter in der Kulturraststätte Webams ein, um eine "Tour de Kultur" zu unternehmen. Veranstalter war "ARTour", ein mehrfach preisgekröntes kunsttouristisches Projekt, das Künstler der "Holzstätt" ins Leben gerufen haben. Auf der Fahrt in einem klimatisierten Bus durch den westlich von Eggenthal gelegenen Landstrich "Holzstätt" wurde bei verschiedenen Mitgliedern der "ARTour-Runde" Station gemacht, um den Teilnehmern den lebendigen Dialog mit den Kunstschaffenden, der Landschaft und deren Bewohnern zu ermöglichen. In Stehlings hält der Kunst-Bus das erste Mal, um seinen Insassen einen Blick in das Atelier von Jusha Müller zu gewähren. Der Leiter der Tour, Sven Müller, der diese Räume ebenfalls für eigene Kunstprojekte nutzt, informiert zunächst über die Entwicklung des Gebäudes von einer ehemaligen Schule zur kreativen Produktionsstätte, in der zwar immer noch Kinder unterrichtet, aber nicht mehr erzogen werden, und kommt dann auf das Schaffen seiner Frau zu sprechen. Während die KulTourer begeistert von Bild zu Bild wandern, bewirtet sie die Künstlerin selbst mit erfrischendem Eistee und steht jedem fragenden Betrachter direkt zur Verfügung. Doch die Bilder von Jusha Müller, die auch zur Realisierung der Kunst-am-Bau-Projekte der Gruppe "art.em" mit Ideen und zeichnerischer Fähigkeit beiträgt, sprechen schon für sich. Viele müde Augen werden von energiereichen Farben aufgeweckt. Zeichen, Figuren und Formen überzogen von filigranen Liniennetzen fügen sich zu harmonisch abstrakten Gemälden zusammen. Jetzt kann es bester Laune weitergehen. Die Mischung macht's. So wechseln sich bei der "ARTour" Stationen, die die Aufnahmebereitschaft der Augen ansprechen, mit solchen, die sich an die des Mundes richten, angenehm ab. Beim weniger kultur-, dafür umso naturreicheren Aufenthalt im "Gasthof Gfäll-Mühle" beispielsweise wenden sich die Kunstfreunde mehr ihrem leiblichen Wohl zu. Nach Eiskaffee und Kuchen springt so manche Wasserratte noch in das kleine und liebenswerte Naturfreibad. Niemand fühlt sich gehetzt, was größtenteils an der freundlich taktvollen Art von Sven Müller, der auch dafür Sorge tragen muss, dass der Zeitplan eingehalten wird, liegt.

Besuch im "blauen Atelier"

Unbedingt erwähnenswert ist der Besuch im "blauen Atelier" in Eglofs. Das sympathische Künstlerpaar Christa und Walter Mödl empfängt die ARTour-Gruppe in ihrem selbst errichteten Paradies der Kreativität. Die Beiden, die heute mit ihren zwei Töchtern in diesem einladenden, warmen, liebevoll und detailsicher eingerichteten Heim endlich richtig wohnen, erzählen von den elf Jahren, die sie damit verbrachten, auf einer Baustelle zu hausen, um dieses Kunstwerk von einem Haus ausschließlich eigenhändig zu entwerfen und zu erbauen. Die "KulTourer" lassen schon im Inneren des Hauses nur "ahs" und "ohs" verlauten, beim Anblick des parkähnlichen Gartens sind sie dann überwältigt. Christa Mödl hat ihn allein angelegt. Insgesamt glänzt die ganze Tour mit ihrem vielseitig interessanten Programm, zu dem unter anderem noch der Besuch des riesigen Malersaals von Bühnenmaler Werner Schmidbauer und ein Konzert vom "Trio Habana" in der "Kulturraststätte Webams" gehören. Nachdem auch der Abend so vergnügt ausklingt, lässt es sich auf eine rundum gelungene "Tour de Kultur" zurückblicken, deren einzelne Stationen sich nun zu einem alle Sinne ansprechenden Gesamtkunstwerk zusammenfügen.