++ 12.11.2002, Allgäuer Zeitung ++
"Artour" ausgezeichnet
Bayerischer Innovationspreis für Kunsttourismus-Projekt
Eggenthal/München (kpm). - Das kunsttouristische Projekt "Artour
Holzstätt" hat den "Bayerischen Innovationspreis für
Angebotsgestaltung im Tourismus" erhalten. Vertreter der Initiative
nahmen die mit 10000 Euro dotierte Auszeichnung in München aus
den Händen von Wirtschaftsminister Otto Wiesheu in Empfang. "Artour
Holzstätt" besteht aus Künstlern, Landwirten und Gastronomen
im Ost- und Unterallgäu und erhielt im Jahr 2001 bereits den Bayerischen
Heimatpreis.
Damit wird das erst zwei Jahre alte Projekt, zum zweiten Mal ministeriell
prämiert. Artour besteht inzwischen aus sechs Künstler-Ateliers,
vier Gastronomen und vier Anbietern "Urlaub auf dem Bauernhof".
Sie haben sich zum Ziel gesetzt, über die Verbindung von Kunst
und Land(wirt)schaft den Landtourismus zu fördern. Das Netzwerk
hat inzwischen einen Info-Prospekt herausgebracht.
Als nächstes sollen sieben Kunstwanderwege zwischen dem
Unterallgäuer Köngetried und der "Gfällmühle"
(bei Obergünzburg) angelegt werden, sagt einer der Ideengeber und
Motoren des Projektes, Sven Mueller aus Stehlings (Gemeinde Eggenthal).
Außerdem sollen neun Radwanderwege in dem Gebiet zwischen Obergünzburg,
Ottobeuren, Bad Wörishofen und Irsee ausgewiesen werden.
Kunst- und Landschaftsobjekte, die entlang der "Artour-Runden"
aufgestellt werden, nehmen auf den jeweiligen Ort, die Geschichte sowie
auf Sagen und Mythen der Gegend Bezug. Darüberhinaus sollen die
Kunstwge nach ihrer Fertigstellung durch kulturelle Aktiviätten
belebt werden. Geplant sind laut Mueller neben traditionellen Kulturfesten
und Brauchtumsveranstaltungen sowie Künstlerexkursionen auch Ungewöhnliches
und Innovatives wie Dichterfeuer, Work-in-Progress-Aktionen, theatralische
Walking-Acts oder Naturtheater.
Projektleiter Mueller hat die Planungen vor kurzem den beiden
Landräten Johann Fleschutz (Ostallgäu) und Hermann Haisch
(Unterallgäu) vorgestellt. Die beiden sowie Touristikämter,
Touristiker und Regionalmanager haben das Projekt begrüßt,
berichtet Mueller. Er erhofft sich über die Landratsämter
eine Förderung durch EU- Gelder ("Leader plus"). Außerdem
könnte der Kulturfonds der Regierung von Schwaben bei der Finanzierung
helfen. Von der Förderung hänge ab, wieviel und wann die Wege
angelegt werden können. Mittlerweile interessiere sich auch die
Fachhochschule Kempten für das Artour- Projekt.
Gruppenbild
mit Dame bei der Auszeichnung für Artour" (von links):
Landwirt Alfons Feneberg, Künstler Pit Kinzer, Künstlerin Jusha
Mueller, Projektleiter Sven Mueller, Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu
und der Landtagsabgeordnete Alfons Zeller.