ARTour geht auf Bustour
Projekt will die Augen für
Kunst und Schönheit vor der eigenen Haustür öffnen
Von Eva-Maria Frieder (für Allgäuer
Zeitung) | 20.07.2001
Was man täglich vor der Nase hat,
nimmt man irgendwann in seiner Einmaligkeit nicht mehr wahr. Wie viel
Schönes, Geheimnisvolles, und Anregendes es im Unterallgäu
zu entdecken gibt, dafür öffnete eine Fahrt mit ARTour"
die Augen.
Das originelle Projekt, das vor
rund einem Jahr mit staatlichen Fördermitteln startete, kommt allmählich
auf Touren. Es passt genau in die allerorten entstehenden Bestrebungen,
den ländlichen Raum zu stärken, mit neuem Leben zu füllen
und für einen sanften Tourismus zu erschließen. Das Gebiet,
das sich Holzstätt nennt, ist schon seit langem eine Brutstätte
der Kunst - hier gibt es in den Weilern ungewöhnlich zahlreiche
Maler-, Bildhauer- und Keramikwerkstätten. Das besondere Licht
der Hochebene, der Frieden dieses versteckten Winkels und seine alte,
keltische Geschichte scheinen Künstler besonders zu inspirieren.
Die arbeiten aber nicht still im Elfenbeinturm, sondern haben sich zusammen
getan mit ortsansässigen Bauern und Gastwirten, um das Projekt
ARTour Holzstätt" zu gründen. Es soll Leute von
außerhalb in das Eck führen, wo sich Unter-, Ost- und Oberallgäu
berühren.
Erstmals ging ARTour" jetzt auf Bustour. In gemütlichem
Tempo schaukelte der Bus die rund 40 Gäste von Webams zu den Nymphen
und Brunnengöttern in der Galerie und Keramikwerkstatt von Constanze
Schmidbauer. Im Malersaal von Werner Schmidbauer, wo unter vielen anderen
auch die Bühnenbilder für das Ludwig-Musical entstanden, staunten
die Besucher über die riesigen Dimensionen des Studios.